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Wasserkraft in Augsburg

Die Geschichte der Wasserkraft an Lech und Wertach: Erdöl des Mittelalters und Motor der Industrialisierung

Franz Häußler beschreibt die Wasserkraftnutzung seit den Römern – bis in die Gegenwart

(context/pm.) Darf man Franz Häußlers neuestes Sachbuch – „Wasserkraft in Augsburg“ – ein Jahrhundertwerk nennen? Vermutlich schon, wenn man weiß, dass sich letztmals 1905 ein Autor – Anton Werner, Magistratsrat und in der Stadtverwaltung Augsburg für die Rechtsverhältnisse bei der Nutzung der Triebwerkskanäle zuständig – mit dem ganz ähnlich betitelten Werk „Die Wasserkräfte der Stadt Augsburg“ an ein vergleichbares Buch gewagt hat. Und wohl noch mehr, wenn man davon ausgeht, dass sich so bald kein Autor mehr an die Fleißaufgabe wagen wird, sowohl die Geschichte der Wasserkraftnutzung in Augsburg von den ersten Mühlen der römischen Siedlung bis zur Wasserkraftnutzung in der Gegenwart darzustellen.

Auf 216 großformatig bebilderten Seiten des Buches „Wasserkraft in Augsburg“ – erschienen im context verlag Augsburg, herausgegeben von den Stadtwerken Augsburg – leitet Franz Häußler durch die Wasserkraftnutzung von gestern und heute. Gestern heißt: Wasserkraft, das „Erdöl des Mittelalters“, trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufstieg der Reichsstadt Augsburg bei. An den Kanälen klapperten ein Dutzend Mühlen, hier trieben Wasserräder jene Säg-, Polier-, Walk- und Papiermühlen, Eisen- und Kupferhämmer an, ohne die eine Kunsthauptstadt Augsburg ebenso wenig denkbar gewesen wäre wie die Drucker- und Verlegerstadt oder gar die mittlerweile welterbewürdige Trinkwasserversorgung. In Augsburgs reichsstädtischen Wasserwerken hoben wasserradgetriebene Kolbenpumpen und Archimedische Schrauben das Trinkwasser in die Wassertürme. Selbst die hölzernen Röhrwasserleitungen wurden mithilfe wasserradgetriebener Deichelbohrmaschinen gefertigt. 1761 waren an den Kanälen und Bächen der Stadt 78 Triebwerke mit 163 Wasserrädern in Privatbesitz in Betrieb. Weitere 17 Wasserräder drehten sich in den städtischen Wasserwerken.

Ab 1840 waren die Augsburger Wasserkräfte der „Motor“ der frühen Industrialisierung der Stadt. Mehr als 60 Jahre lang übertrugen Turbinen die Kraft des Wassers mechanisch auf die Maschinen riesiger Textil- und Maschinenbaufabriken, ehe 1902 mit dem Wasserkraftwerk auf der Wolfzahnau Augsburgs erstes Strom erzeugendes Wasserkraftwerk in Betrieb ging. Doch während die Fabriken fast vollständig – häufig mit Ausnahme ehemaliger Turbinenhäuser und Wasserkraftwerke – verschwunden sind, blieb die Bedeutung der Wasserkraft bis heute erhalten. Und sie nimmt sogar noch weiter zu. An den beiden Flüssen Lech und Wertach sowie am fast 90 Kilometer langen Netz der Triebwerkskanäle erzeugen heute mehr als 40 Wasserkraftwerke mit circa 100 Millionen Kilowattstunden Strom für mehr als 40.000 Augsburger Durchschnittshaushalte. Franz Häußler porträtiert diese aktuell Strom erzeugenden Wasserkraftwerke – ihre Lage, ihre nicht selten jahrhundertelange Entstehungsgeschichte, aber auch ihre Bauweise, ihre Technik und die jeweils erzeugte Leistung.

Das neueste Buch des Stadthistorikers widmet sich übrigens nicht nur dem Gestern und Heute, sondern soll auch in die Zukunft wirken. Denn Häußlers jüngstes Werk ist eine jener Publikationen, die den Weg der Augsburger historischen Wasserwirtschaft zum UNESCO-Welterbe begleiten – und befördern – sollen.



Titel: Wasserkraft in Augsburg
Autor: Franz Häußler
Verlag: context verlag Augsburg
Herausgeber: Stadtwerke Augsburg
ISBN: 978-3-939645-85-6
Seiten: 216
Abbildungen: 186
Verarbeitung: Hardcover mit Schutzumschlag
Ladenpreis: 24,90 €
Lieferbar ab: 17. November 2015

 

 

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